Heute feiern wir das 10-jährige Jubiläum von ornitho.at – am 22. Mai 2013 stellte BirdLife Österreich seine neue Meldeplattform erstmals der Öffentlichkeit vor.
Vom Start weg hat sich ornitho.at schnell zur zentralen Plattform in der österreichischen Vogelbeobachtungsszene etabliert. Die Möglichkeit, eigene Vogelbeobachtungen an einer Stelle melden und verwalten, aber auch Informationen zum (tages)aktuellen Geschehen abrufen zu können, hat bereits im ersten Jahr über 1.000 Benutzer:innen überzeugt. Seither wuchs die Zahl der registrierten Personen kontinuierlich auf über 9.000 Personen an. Von dieser großen Zahl sind die knappe Hälfte auf ornithologisch interessierte Besucher:innen aus dem Ausland zurückzuführen: Ein Hinweis darauf, dass Österreich ornithologisch – auch als Reiseland – einiges zu bieten hat.
Auch die Zahl der jährlich eingegebenen Meldungen nahm von Jahr zu Jahr zu: von 370.000 im ersten und 650.000 Meldungen im zweiten Jahr, bis 2019 erstmals eine Million Beobachtungen innerhalb eines Jahres gemeldet wurden. Die Pandemiejahre 2020 (1,3 Millionen) und 2021 (1,5 Millionen) brachten nochmal einen auffälligen Anstieg der Meldeaktivität und des allgemeinen Interesses an der Natur- und Vogelbeobachtung. Der gesamte Datenumfang von ornitho.at liegt am heutigen Jubiläumstag nur wenige Tausend Beobachtungen hinter der 11-Millionen-Marke!
Um eine durchgängig hohe Qualität der gesammelten Daten zu gewährleisten, werden sie auf Plausibilität geprüft: in einem ersten Schritt durch automatische Filter, in einem zweiten durch rund 60 ehrenamtlich tätige lokale Expert:innen – unsere Regionalkoordinator:innen. Für diesen zentralen Beitrag verdienen diese Personen höchste Anerkennung und unseren besonders großen Dank! Wir bitten alle Melder:innen bei etwaigen Rückfragen durch die Regionalkoordinator:innen in diesem Wissen möglichst kooperativ zu agieren – gemeinsam können wir so die Qualität der gesamten Plattform möglichst hoch halten.
Die Daten bilden das Rückgrat der täglichen Naturschutzarbeit von BirdLife Österreich und werden für Auswertungen aller Art herangezogen. Auch für die standardisierte Datenaufnahme im Rahmen unserer Projekte ist ornitho.at schon lange unerlässlich geworden. Mit der ornitho-App NaturaList und maßgeschneiderten, projektspezifischen Erweiterungen läuft die Datenaufnahme im Feld inzwischen ganz anders ab als noch vor 10 Jahren.
Entwickelt wird ornitho.at von der Schweizer Firma Biolovision – ein vergleichsweise kleines Team angeführt von Chefentwickler Gaëtan Delaloye. Mit viel Umsicht halten sie das ornitho-System in inzwischen 12 Europäischen Ländern bestens am Laufen und entwickeln es immer wieder um wertvolle neue Elemente weiter. Diese "ornitho-Familie" ist ein äußerst engagiertes Netzwerk an Organisationen, die gemeinsam für eine Sache arbeiten und sehr gut kollaborieren. Auch Biolovision und allen ornitho-Partnern möchten wir einen herzlichen Dank aussprechen!
Und nicht zuletzt danken wir Ihnen – den Benutzerinnen und Benutzern – für Ihr Interesse an der österreichischen Vogelwelt, für Ihren Beitrag zu deren Schutz und Erhaltung durch Ihre Beobachtungsmeldungen, und für Ihr Vertrauen in ornitho.at.
Auf weitere gemeinsame, erfolgreiche Jahre!
Ihr Team von ornitho.at und BirdLife Österreich
Foto: T. & C. Pumberger, ornitho.at
aufgegeben von Benjamin Seaman
Freitag, 21. April 2023
Korrektes Verhalten im Gelände - eine Erinnerung
In den letzten Tagen wurden wieder einzelne Fälle von Beobachter:innen bzw. Fotograf:innen bekannt, die sensible Lebensräume oder Schutzgebiete missachtet bzw. gestört haben. In der mittlerweile für zahlreiche Arten angelaufenen Brutzeit sind viele Vögel besonders störungsanfällig. Durch anhaltenden Lebensraumverlust, zusätzlich verstärkt durch die Trockenheit in weiten Teilen des Landes, werden für zahlreiche Arten, besonders Wasservögel, geeignete Brutplätze immer knapper. Gleichzeitig wird auch der "Beobachterdruck" in den noch verbleibenden Hotspots durch die erfreulich angestiegene Zahl an Birdwatchern immer größer. Wenn es hier noch zusätzlich zu Störungen kommt, sei es durch Unwissenheit oder durch bewusste Rücksichtslosigkeit, kann das die Fitness und damit letztlich den Bruterfolg gefährdeter Arten noch weiter verringern.
Wir möchten daher in Erinnerung rufen, dass das Wohlergehen der Vögel bei der Vogelbeobachtung oder der Vogelfotografie immer im Vordergrund zu stehen hat und jedenfalls Priorität gegenüber einem weiteren Hakerl auf der Liste oder einem noch besseren Foto (als andere) haben sollte. Gerade die Nutzer:innen von ornitho.at sollten hier sensibel und vorbildlich agieren. Die Einhaltung geltender Bestimmungen wie z.B. Betretungsverbote in Schutzgebieten sollte jedenfalls eine Selbstverständlichkeit sein. Das Fehlverhalten einiger weniger kann auch rasch eine ganze Community in Misskredit bringen. Daher ersuchen wir Sie, die Grundregeln von möglichst störungsfreier Naturbeobachtung zu beachten!
Gleichzeitig erinnern wir daran, dass Sie von der Möglichkeit zur geschützten Eingabe von Beobachtungen in sensiblen Gebieten oder von Brutvorkommen seltener Arten Gebrauch machen sollten, insbesondere wenn das betreffende Vorkommen durch einen ungeregelten Beobachter-Zulauf beeinträchtigt werden könnte.
Seit Jahresbeginn werden in Österreich zahlreiche Ausbrüche von Geflügelpest bei Wildvögeln, aber auch in geflügelhaltenden Betrieben verzeichnet.
Wir müssen leider davon ausgehen, dass der Aviäre Influenza-Virus in der Wildvogelpopulation grassiert. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern gibt es eine österreichweite Meldepflicht von tot aufgefundenen Wasser- und Greifvögeln.
Es wird daher ersucht, tot aufgefundene Wasser- und Greifvögel bei der Bezirksverwaltungsbehörde zu melden, damit sie auf den Erreger der Geflügelpest untersucht werden können. Bei gleichzeitigem Verdacht illegaler Verfolgung bitten wir um Meldung über die BirdLife Kanäle (BirdCrime Hotline +43 660 869 2327 oder Webseite) – wir übernehmen die weitere Meldung an die Bezirksbehörden.
Was ist die Aviäre Influenza?
Die Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für den Virus sind Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten.
Enten, Gänse und Tauben erkranken entweder kaum oder zeigen keine Symptome, sie sind aber für die Erregerverbreitung von Bedeutung.
Im aktuellen Seuchengeschehen sind Erkrankungen beim Menschen nach Infektionen mit Aviäre Influenza H5N1 in Europa bis jetzt nicht nachgewiesen worden. Eine Übertragung durch Lebensmittel ist nicht möglich.
Bitte beachten: die Vögel sind nun ein Jahr älter!
Das Alter der Vögel wird in sogenannten Kalenderjahren angegeben. Vögel, die im Jahr 2022 geschlüpft sind, sind damit seit dem 1. Jänner 2023 nicht mehr im 1. KJ / diesjährig, sondern jetzt im 2. KJ / vorjährig. Vögel mit Jahrgang 2021 sind nun im 3. Kalenderjahr etc. Wir bitten Sie, das bei der Altersangabe unbedingt zu beachten.
Mit den besten Wünschen für 2023!
Ihr ornitho.at-Team
(Foto: M. Marxgut)
aufgegeben von Benjamin Seaman
Montag, 10. Oktober 2022
10 Millionen Beobachtungen in ornitho.at!
Heute um 18:26 wurde ein vermeintlich unscheinbarer Turmfalke nahe Ansfelden (OÖ) gemeldet – die 10. Millionste Beobachtung in ornitho.at! Damit hat unsere Beobachtungsplattform diesen Meilenstein noch knapp vor dem 10-Jahre-Jubiläum (im März 2023) erreicht. Das ist ein riesiger und wertvoller Datens(ch)atz, der von der lokalen bis bundesweiten Ebene in diverse wissenschaftliche Auswertungen einfließt und laufend im Naturschutz Verwendung findet.
Wir danken allen Melderinnen und Meldern für Ihre Unterstützung und langjährige Treue! Wir danken unserem Team an lokalen Expertinnen und Experten – den Regionalkoordinator:innen – die einen wesentlichen Anteil am Erfolg von ornitho.at tragen! Und vor allem möchten wir auch unserem Entwicklerteam von Biolovision in der Schweiz danken! So ein großes und komplexes System über inzwischen zehn Länder Europas, etliche weitere Einzelportale und zwei Apps (NaturaList auf Android und iOS) zu betreiben – und das mit nur einem kleinen Team – ist eine beachtliche Herausforderung, die sie mit sehr hohem persönlichen Einsatz meistern.
Für die Zukunft stehen einige spannende Weiterentwicklungen im ornitho-Netzwerk an. Wir freuen uns darauf, und auf den weiteren gemeinsamen Weg mit Ihnen!
Ihr ornitho.at-Team
Bild: H.-M. Berg
aufgegeben von Benjamin Seaman
Donnerstag, 29. September 2022
Synchronisations-Probleme mit ornitho-App NaturaList gelöst!
Vielleicht sind Ihnen in den letzten Tagen Probleme beim Austausch der Daten zwischen der App NaturaList und ornitho.at aufgefallen? Ursache war ein Update auf der Server-Infrastruktur des externen Dienstleisters (Amazon Web Services), das bei vielen Anwendungen weltweit kurzfristige Probleme ausgelöst hat. Inzwischen konnten die Entwickler von ornitho.at (Biolovision) das Problem identifizieren und eine Lösung finden. Sollten in Einzelfällen Daten von NaturaList übertragen worden sein, aber noch nicht in ornitho.at aufscheinen, werden sie bis spätestens Mitte nächster Woche auf Ihrem Konto sichtbar sein. Geben Sie diese bitte nicht nochmals ein.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Ihr ornitho.at-Team
aufgegeben von Benjamin Seaman
Donnerstag, 21. Juli 2022
Wichtige Einstellungen der ornitho-App NaturaList
Die mobile Eingabe von Beobachtungen direkt im Feld nimmt immer stärker zu. Mittlerweile wird rund die Hälfte der Beobachtungen über die ornitho-App NaturaList erfasst. Doch dabei gilt es einige Dinge zu beachten und es ist wichtig, dass die App korrekt eingestellt ist. Über das "Hamburger-Menü-Symbol" (oben links) gelangen Sie zu den "Bevorzugten Einstellungen" und können dort die App konfigurieren. Einige besonders wichtige Hinweise und Einstellungen wollen wir im Folgenden aufführen:
1. Position des Vogels, nicht eigenen Standort melden!
Es ist wichtig, dass bei der Dateneingabe die Karte so verschoben wird, dass die Spitze des roten Pointers die Stelle des Vogels markiert. Der eigene Standort (Smiley) ist dabei irrelevant und dient innerhalb der App nur der leichteren Orientierung im Gelände.
2. Korrekte Artenliste auswählen!
Die Artenliste ist ein zentrales Element der App, über die wichtige Optionen gesteuert werden (z.B. Österreich-spezifische Kartengrundlagen, Projekte, Zugang zu Ihnen persönlich zugewiesenen Monitoring-Modulen). Es ist daher von grosser Bedeutung, dass für Vogelmeldungen in Österreich die Liste von ornitho.at ausgewählt ist. Bitte überprüfen Sie in den Einstellungen der App unter "Artenliste", dass die Liste des Internetportals ornitho.at ausgewählt ist.
3. Korrekte Liste der Atlascodes!
Über die Vergabe von Atlascodes können besonders wichtige Informationen gewonnen werden. Auch wenn die Codes international abgestimmt sind, gibt es von Land zu Land leichte Unterschiede. Um zu gewährleisten, dass Ihre Beobachtungen korrekt eingeordnet werden können, ist es wichtig, dass in den Einstellungen der App unter "Wahl der Atlascodes" die 16-stellige Liste (AT) ausgewählt wird.
4. Kartengrundlagen optimal nutzen!
Wir empfehlen die Nutzung der Karten "Basemap High DPI", "Österr. Karte (ÖK)" oder "OpenStreetMap Live" als Standard. Der Standard kann in den Einstellungen der App unter "Karte" gesetzt werden. Jede dieser Kartenebenen hat gewisse Vor- und Nachteile und es lohnt sich, die Karten zu vergleichen, um die beste Karte für Ihre persönlichen Beobachtungsgewohnheiten zu finden. Für besonders genaue Verortungen steht auch das Luftbild "Geoland Basemap Orthofoto" zur Verfügung. Wenn nötig, können Sie die Kartenebenen während der Dateneingabe über das "Ebenen"-Symbol oben links in der Karte leicht wechseln.
Bitte wählen Siekeine der Google-Kartenebenen, aus zwei Gründen: 1.) Diese verursachen für uns Kosten - Geld, das viel besser anders eingesetzt werden könnte. Die übrigen Kartenebenen sind im Betrieb günstiger oder kostenlos, und nebenbei meist besser. 2.) Es ist geplant, die Google-Kartenebenen demnächst weitgehend aus NaturaList zu entfernen.
Bitte nehmen Sie sich die Zeit, die genannten Einstellungen einmal zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Die Handhabung der App wird dadurch erleichtert, die Qualität Ihrer Beobachtungsmeldungen verbessert sich und Sie helfen uns, Kosten zu sparen.
Herzlichen Dank!
Ihr ornitho.at-Team
aufgegeben von Benjamin Seaman
Donnerstag, 2. Juni 2022
Welche Kartenebene verwenden Sie?
Eine Analyse der Kartennutzung in der ornitho-App NaturaList (für Android und iOS) hat ergeben, dass sehr häufig die Google Straßenkarte verwendet wird. Das ist insofern erstaunlich, als diese Kartenebene für das genaue Melden von Vogelbeobachtungen denkbar ungeeignet ist: Sie zeigt fast keine Geländemerkmale, die zur Orientierung verwendet werden könnten.
Fast jede andere verfügbare Kartenebene bietet hier bessere Möglichkeiten zur exakten Verortung Ihrer Beobachtungen – auf Luftbildern sind sogar einzelne Bäume und Büsche eindeutig zu erkennen. Ein weiterer Nachteil sämtlicher Google Kartenebenen ist, dass sie für das ornitho-System pro Nutzung Kosten verursachen! Dieses Geld könnte viel besser für neue Entwicklungen auf den ornitho Plattformen und in der NaturaList App eingesetzt werden.
Machen Sie sich mit der Vielzahl hochqualitativer Kartenebenen in ornitho vertraut! Über das "Ebenen"-Symbol in der Karte oben links können Sie die Kartenebene wechseln. In den "Bevorzugten Einstellungen" unter "Karte" können Sie eine Kartenebene auswählen die standardmäßig zu Beginn angezeigt wird.
Wir empfehlen als Karte entweder "Openstreetmap Live", die "Österr. Karte (ÖK)" oder die "Basemap High DPI". Als Luftbild empfehlen wir das "Geoland Basemap Orthofoto".